Ganz gewollt


Ganz gewollt zu werden,
wär' das höchste Glück auf Erden,
so ganz geliebt zu sein
und nicht erst noch zu werden
ganz im Du und Du ganz mein,
entledigt allem sich Gebärden
für leeren Trug und stumpfen Schein,
das Seelenheil nicht mehr gefährden,
nicht aufgebläht und nicht mehr klein,
entwunden allen menschlichen Beschwerden,
ganzgesehen, nie allein.

  So will ich ganz gewollt nun werden.
Wie wichtig ist mir dieses Glück auf Erden?
Ganz geliebt zu sein,
muss ich auf der Stelle werden.
Dein ganzes Du ist alles mein.
Ach wie muss ich mich Gebärden
für stumpfen Trug und kurzen Schein,
muss mein Seelenheil gefährden
bläh' mich auf und fühl' mich klein.
Welche Wunden reißt mir diese menschlichste aller Beschwerden:
Nie gesehen, ganz allein.

  So schmerzlich walle ich auf Erden.
Wann sieht's die Seele endlich ein?
"Besser ist es nicht gewollt zu werden,
als ständig nur gewollt zu sein."

16.08.2017  ↑    



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© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

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