Schwer verletzt


Meine Seele ist schwer verletzt.
Noch vor dem Erblicken,
den Brüßten entrissen,
aus dem wohligen Schoß,
so mütterlich heiß,
urplötzlich hinaus ins dunkle Vermissen:
so schwarz, so leer, so mächtig und groß
und ganz still und leis'
kroch der Tod auf mein Kissen,
sprach: "Wenn die Mutter dir fehlt,
lass mich dich doch küssen."

 
Bild: ai-generated-9096582_1280 (Quelle: pixabay.com)

Meine Seele ist schwer verletzt.
So groß war das Bangen,
so wenig das Licht.
Ich widerstand dem Verlangen
und verstand doch noch nicht,
was mir ward gegeben – trotz allem.
So lernte ich kämpfen und hassen
und konnte mir darin gefallen.

 
Bild: soldier-7569040_1280 (Quelle: pixabay.com)

Meine Seele ist schwer verletzt.
So ist's bis heute,
denn damals ist hier.
Wilder Berserker, hilflose Beute,
verängstigter Balg im Teufelsrevier,
und kein Gott weit und breit,
den ich auch spür'.
Meine Seele ist schwer verletzt,
verstehst du es jetzt?

 
Bild: mother-8858669_1280 (Quelle: pixabay.com)

11.08.2025  ↑    



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© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

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