Räderwerk


Herbst, ich spür dein Räderwerk
in meiner Seele unaufhaltsam ticken:
"Tick tack, tick, knack..."
Ich seh' die farbenfrohen Blätter knicken,
höre, wie sie in wirbelvollen Kreisen
unbemerkt zu Boden streben
bereit, sich im Grunde zu verschweigen
und niemals mehr sich farbenfroh zu zeigen.

 
Bild: Blattduerr01 (Quelle: pixabay.com)

Herbst, ich will noch nicht in's Räderwerk,
das unaufhaltsam dort in meiner Seele tickt.
Fühle mich noch farbenfroh und unerblickt,
seh' meine Blätter noch in wildem, lauten Kreisen
losgelöst in den blauen Himmel schweben,
bin im Frühlingslied zu tiefst versunken
und vom Farbenrausch noch sturzbetrunken.

 
Bild: eichenlaub01 (Quelle: pixabay.com)

Herbst, ich spür, ich kann dem Räderwerk
meine Blätter nicht entziehen.
Kann nicht einfach so, in den blauen Himmel fliehen.
Unaufhaltsam, leise seh' ich mich vergreisen,
muss, unbemerkt den Blättern gleich, mit dem Boden mich verweben.
Herbst, ich schaue aber auch dein Hoffnungszeigen:
Welch' schöne Farben doch, sind selbst dem Tode noch zu eigen?!

 
Bild: BlaetterImTeich01 (Quelle: pixabay.com)

22.09.2019  ↑    



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© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

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