Gott ist groß, wir sind so klein. Er ist dort, wir sind hier. Sind wir sein? Ist die Antwort aller Fragen, der einer drei oder zwei plus der Zehner vier? |
Was sagt uns die Religion? Die Logik hat sie nicht erfunden. Wie ist jemand Gottes Sohn, der alle Schuld der Welt getragen? Ja, wie kann jemand dieses sagen, ohne dass Zweifel an ihm nagen. Selbst mit einer Überdosis Emotion, glaubt man es kaum an Feiertagen. |
Wie sind wir doch so fest verortet in diesen Raum, in diese Zeit. Viel Wissen haben wir gehortet, um die Zukunft wohl im Zaum zu halten, um in den Dimensionen Weit und Breit unser Morgen zu gestalten. Es ist das Zentrum unsres Ringens. Was hilft da schon ein göttlich' Walten? |
Und doch, den tiefsten Seelengrund, mag nichts vom Dasein ganz zu füllen. Wie nichts verschlingt er Weib und Wein. Auch der Gesang erstickt zuletzt am Trauerflor. Mag man sich auch in Träume hüllen, es fehlt ein Stück um ganz zu sein. Was bleibt ist nur der Augenblick, im Jetzt nur findet sich das Glück. |
Selbst Gevatter Wissenschaft zweifelt gar an seiner Kraft. Das Quantum hat den Starrsinn ihm verleidet. Was einst so fest und wohlbestimmt, hat sich mit Unbestimmtheit eingekleidet. So fest, dass es ihm fast den Atem nimmt, weil nun auch ein Paradoxon unbeirrt auf seiner kleinkarierten Wiese weidet. |
Was letztlich bleibt ist nur mein Ich vor seinem Sein. Sein großes Ja versohnt mit meinem Nein ist Heimat mir geworden, zeigt menschlich mir sein Angesicht. Auf dass ich nicht vergehe, damit ich Ihn verstehe. Wenn nicht auf Ihn, worauf sonst zielt alles Denken, alles Handeln? Ja, wir dürfen uns im Grund' geliebt zurück in Gott verwandeln. |
Ja, Gott ist groß! Sind wir so klein? Ist er nur dort, nicht auch dabei? Wir sind sein! Er ist die Antwort aller Fragen. Der eine Mensch, der Götter drei! Wer wissen will, muss Glauben wagen! |