Seit kurzem steht das Trumpeltier quietschvergnügt in unsrer Tür. Es trumpelt hier und trumpelt dort, treibt's auf der schwachen Pflänzchen Ort. Es brüstet sich ob seiner groben Tritte und pfeift auf Etikett und Sitte. |
Das Trumpeltier hat einen schrägen Blick, der ihm verhilft zu seinem Glück. Es sieht die Welt nur schwarz und weiß. Sein Tastsinn fühlt nur kalt und heiß. Für alles andre ist es unsensibel und ist für es von größtem Übel. |
Das Trumpeltier ist sehr vermessen, seine Stärke ist Vergessen. Nach wilder Paarung ist es süchtig, treu sein ist ihm nicht so wichtig. Ist seine Alte dann veraltet, wird eine Jüng're eingeschaltet. Dieses hält es für sein Recht, denn es hat das stärkere Geschlecht. |
Das Trumpeltier braucht nichts zu lernen. Die Selbstsucht trägt es zu den Sternen. Die Wahrheit weiß es in den Fernen. Bei Armut kriegt es plötzlich Anämie, bei Demut hat es immer Amnesie und schuldbewußt, das ist es nie. |
Das Trumpeltier ist keine Seltenheit, es trumpelt frech durch unsere Zeit und wird – das sag' ich hiermit offen – auch in uns nicht selten angetroffen. So stell' dich mutig seinem Bann, sonst wirst auch du ein Trumpelmann! |
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