Der Wildbach – Teil 3


Der Bach,
er ist so still.
Kein Plätschern, kein Rauschen,
kann ich mehr erlauschen,
so sehr ich auch will.
Sein Wühlen und Wenden
verhallt mehr und mehr
in felsigen Wänden.

  Der Bach,
er ist versickert
so früh im Abendrot
in der Weite des Betts.
So sehr ich darin auch wühle,
Fels, Stein – in meiner Not
jedes Korn tausendmal wende,
auf dass ein paar Tropfen
ich von ihm ... doch noch fände.

  Der Bach,
er ist verflossen,
ins Dunkel hinein,
in die Tiefen gerissen...
Wird sein treues Umwallen,
das Licht seiner Wellen
jemals wieder meine Augen erhellen?
Seine Langmut, seine anmutige Kraft,
wie werd' ich sie missen.

  Der Bach,
er ist nicht mehr hier.
Und bleibt auch das Mühlrad im Eise verwunschen,
ich glaub nicht, dass seine Wasser vergehen,
barmherziges Meer wird ihn erhalten.
Und wenn einst meine Wasser erkalten,
werde auch ich... den Bach wiederseh'n.

18.12.2007  ↑    



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© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

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