Der Wildbach – Teil 2


Der Bach,
er drängt weiter wild
durch die Furten und Engen
über Steine und Schnellen,
umspült kleine Wehre,
wenn sie ihn bedrängen
und den Weg ihm verstellen.

  Der Bach,
er jagt nach den Blättern bunt,
sucht mit kreisenden Kronen sie zu erfassen,
nur einen Hauch Sommer noch naschen,
doch gurgelnd geh'n sie zum Grund,
sie sinken dahin, er muss sie lassen,
die Farben verblassen.

  Der Bach,
er verlässt die schützenden Stämme
hinein in offenes Land,
so fremd diese Weiten,
selbst dem Ufer schwinden die Seiten,
ewige Strecken aus kiesigem Sand.
Wer kann ihn jetzt noch geleiten?

  Der Bach,
er sickert so leise
durch die Steine einher,
er will sich entwinden,
alles scheint grundlos und leer.
Wohin wird er münden?
Er muss doch zum Meer,
der Bach, er wird es ergründen.

27.09.2007  ↑    



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© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

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