Selten war ein Leopard so apart wie Leo Leopard. Elegant wie er so tänzelt, mit seinem Schweif erotisch schwänzelt. Ja, dann sehnen sich die sonst so wilden Katzen nach Leos sanft behaarten Tatzen. |
Denn wenn er hoch im Baume hängt, ganz laissez-faire den Blick in die Savanne lenkt und dabei sich sein breiter Brustkorb hebt und senkt er ganz in männliche Gelassenheit gehüllt den Buhler-Brunftschrei mächtig brüllt, ja dann bleibt dies nicht unbeachtet, dann bleibt keine Katze unverschmachtet. |
So ist im Steppen- und Savannenland Leo als Kavalier sehr wohl bekannt. Jede weiß, ob von nahe oder Ferne Leo paart sich für sein Leben gerne. Nur, dass er dabei immer Treue schwört, hat viele schließlich sehr verstört. Und was man ihm noch übel nahm, dass er immer früher kam. So sehr hat dies die Damenwelt verdrossen, dass sie sich gegen ihn zusammenschlossen. Der Entschluss war ziemlich hart und ungefähr von dieser Art: "Mit Leo wir nicht mehr gepaart!" Das war schade für den Leopard, denn darin war er richtig smart. |
Leo war total am Ende. Am meisten aber schmerzte ihn die stillgelegte Lende. Zudem zogen ihn die prallen Hoden immer tiefer noch zu Boden. Im Staub zog er sie schleifend hinterher. Ihm war, als wögen sie zehn Tonnen schwer. |
Wie sollte er das alles nur verkraften, wie sich weiterhin entsaften. Jede Schwellung war vergebens: "Wo ist er hin der Sinn des Lebens", klagte er und schlich von dannen. "Am besten ist's, ich lasse mich entmannen." |
Schließlich hielt er's nicht mehr aus: "Der Überdruck muss endlich raus", dachte er vor Trübsinn trunken. Ihm schwand der letzte Hoffnungsfunken. Und gerade, als der sich verkroch, erspähte er am Terebinthenbaum ein hohles Loch und dachte sich: "Das tut es doch!" |
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