Kindersinn


Ich ging so gern am Bach entlang.
Ihn umgab ein Zauberklang.
Plätschernd wand
sein grünes Band
sich durch die Blumenwiesen hin.
Allen Ortes hielt ich inne,
genoss die stille Ruh
und sah mit wachem Kindersinn
den kleinen Fischlein zu.

  Gern pflückte ich das Liliengrün
wie einen Zaubertrank
am feuchten Uferrand,
stahl seinen Duft
und trug ihn fort
mit froher Kinderhand.

 
Bild: WieseBach01 (Quelle: pixabay.com)


Auf weichen Wiesen legte ich
verblickt ins ferne Himmelblau,
den blonden Kinderschopf.
Ich ritt auf Wolken weiß und wild
durch die schönsten Phantasien
und ließ dabei voll Überschwang
mich von Wolkenschimmeln zieh'n.

  Ach könnt' ich nur für einen Augenblick
an diesen Ort zurück.
Dort wäre alles schön und weit.
Vollkommen wäre da mein Glück
in der guten, alten Zeit.

  Doch fürcht' ich fast,
wär ich dann dort,
dächt' ich mit meinem Kindersinn:
"Wie bin ich schwach,
wie bin ich klein!
Ich wär' so gerne groß und stark
und endlich 18,
dann würde alles besser sein."

10.02.2011  ↑    



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© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

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