Der Theologe


Klein Theo log so sehr.
Das wog
besonders schwer,
weil er,
wenn er erwachsen,
so gern ein Theologe wär'.

  Sein Vater war ein Kommunist.
Der sprach:
"Theo, wenn du erwachsen bist,
so werde niemals Theologe,
denn, Theo, Theologie ist eine Droge."

  Theo hielt sich an den Rat.
Er log und log und bog
dann auf die schiefe Bahn
sehr schnell.
Wo er nun
vom Rotlicht angesogen
ein Bordell betreibt
für arbeitslose Theologen
mit dem Namen "Theos Logen".

  Der Laden lief.
Es kamen auch die Philologen.
Nicht genug, dass man dort schlief,
tat Theo noch für seine Kunden
Schnee in Tee an manchen Stunden
und nahm auch selber Drogen.
Damit überspannte er den Bogen,
bis man ihm
für "Theos Logen"
seine Konzession entzog.
Es half auch nichts,
dass er noch immer log.

  Theo war nun ganz am Ende.
Ihm ging's schlecht
wie auch
so mancher Theologenlende.
Hätt' er als Kind nicht so gelogen,
hätt' er nicht am Schnee gezogen,
wär' mehr der Wahrheit nachgeflogen,
so wie die wahren Theologen
so hätte Theos dort im Himmel oben
Theo sicher großgezogen
ungelogen.

31.03.2012  ↑    



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© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

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