Ich hab ein grosses Egoschwein. Der Vorteil ist, ich seh' es ein. Der Nachteil ist, ich kann meinen Schritt nicht lenken, ohne an die Sau zu denken. Ja, nie lässt mich mein Schwein im Stich, immer grunzt es "Ich, Ich, Ich". |
Das Tier braucht Platz und ist sehr fett, dem Anschein nach auch ziemlich nett. Aber wehe, es bekommt nicht seinen Willen, dann ist der Saustall nicht zu stillen. |
Das Schwein will tiefer in den Dreck, im Schweinsgalopp geht's hinterher. Widerstand hat keinen Zweck, die blöde Sau will immer mehr. Schließlich hält das Schwein erst inne, bis es die Schweineschoten hat und bevor ich mich besinne, ist das Untier übel satt. Mir geht's schlecht, dem Schwein geht's wieder besser, ich hör' mich schwör'n: "die Sau kommt unter's Messer." |
Doch leider ist das nicht so leicht. Das Tier ist schlau und sehr brutal. Wenn man kein Ziel mit ihm erreicht ist dem Vieh das scheißegal. Verhandelt man, wird man beschissen, mit Toleranz wird nichts erreicht. Dieses Untier ist gerissen weil es sich sein Recht erschleicht. |
Da könnte man schon mal verzagen, und zum Schwein "mein Schicksal" sagen. Das brächte aber nichts voran weil man mit einem Schwein auf Dauer nicht gut leben kann. Auch wegzusehen ist gefährlich, das Tier macht sich dann unentbehrlich. |
Man muss ihm angstfrei in die Augen sehen und es versuchen zu verstehen! Wieso bist du heute so gemein? Warum gleicht dein Benimm jetzt einem Schwein? Hör' ihm zu, es darf so sein. Man muss es stets mit Fragen locken, sich zu ihm in den Saustall hocken. Was einerseits nicht sehr bequem und obendrein nicht angenehm für den Stolz und für die Nase, selten führt das zu Ekstase! Wenig Sinn macht auch das Schreien oder Schlagen, man muss es mit Geduld ertragen. An Ende wird man seinem Egoschwein entsagen und es, zu guter Letzt geliebt, zum Teufel jagen. |
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