Schweigen, 02


Dein Schweigen schmerzt.
Meine Seele hat Schwielen
vom vielen Schweigen.
Durch die Sinnenfenster fallen
stumm ein paar Trostworte
auf den heißen Stein.

  Warum
sprichst du nicht meine Sprache,
die so bedürftig ist.
Mein Land sehnt sich
nach Deinem erfrischenden Wortschwall,
Deinem sprudelnden Sprachfluss.
Wo bleibt das Brot
aus Deinem Mund?
Hast Du Dich versprochen?
Habe ich mich verhört?

  Dein Schweigen schmerzt.
Was mache ich falsch?
Habe ich immer noch nicht verstanden,
dass diese Welt ein geschenkter Wortraum ist,
Dein erstes, liebes Wort an mich
nach all dem, was passiert ist.

  Alles hier spricht von Dir
aus verschlüsseltem Geist
zu mir.
Sonne Mond Meer Mutter...
Vater Frühling Wasser Brot.
Worte, die ich verstehe.
Worte, die ich fühle.
Dein Wort ist Fleisch geworden,
damit ich Dich
aus alle dem
entschlüsseln kann.
Das Passwort hast
Du mir schon lange gesagt:
Glaube!

17.07.2011  ↑    



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© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

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