Meine Toten haben sich vergraben


Meine Toten haben sich vergraben
irgendwann im Niemandsland.
Des Nachts, dann kommen sie
und errichten heimlich ihre Garben
aus fauler Frucht und stecken sie
und mich in Brand.

  So brennen wir ganz lichtverlassen.
Das Flammenich wallt unerhört
und beginnt alles zu hassen,
was sich nicht um seine Feuer schert.
Und die Toten in den Gräbern
reiben sich die bleichen Knochen.
Denn so lange diese Feuer mich verblinden,
wird zu ihnen nicht gesprochen,
wird nichts Lebendes sie finden.

  Christus, tritt entblindend
in meine Niemandsländer ein!
Bring all' die Gabenworte mit,
damit mir gute Geistesgarben werden!
Entzünde sie zu wahrem Schein!
Entflamme mich in's lichte Du!
Finde alle Todesschergen!
Dringe tief in ihre Gräber ein!
Hilf mir, sie in's Tageslicht zu bergen
Wort für Wort, um Mark und Bein!

11.08.2017  ↑    



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© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

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