Dein Auge


Ach Herr, schenk mir doch Dein liebesvolles Auge,
Deinen schönsten Augenblick,
auf dass er mich enthebe,
mir allen Staub entsauge,
bis ich durch diese Höllental
für Deine Wahrheit tauge
und ich stündlich, täglich, Stück um Stück
im Tatwort Deinen Willen lebe.

  Ach Herr, leih mir doch Dein liebevolles Ohr,
Deine beste Melodie,
auf dass sie mich veratme
im höchsten Freudenchor,
bis ich aus dieser Schattenschlucht
tret' in Dein helles Licht hervor
und ich Schritt für Schritt der Todesagonie
entsage und mich in Dir ganz verwebe.

  Ach Herr, reich mir Doch Dein liebevolles Sinnen,
Deine hellsten Geistesblitze,
auf dass sie mich entzünden
mit Flammen, die gewinnen,
bis ich dem Todeslabyrinth
kann geistgeführt entrinnen
und ich dich immer mehr besitze
im Denken wie im Streben.

4.11.2016  ↑    



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© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

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