Ich hab' die Tendenz zur Ambivalenz. Zunächst will ich hin, dann will ich her. Dann wieder: Ach ich durchleid' es, will ich gleich beides. |
Ach wie bin ich zerrissen, ist mein Wollen zerschlissen in's Hüh' und ins Hot, in Teufel und Gott. Ich Elender, ja ich durchleid' es, in mir streitet beides. |
Ich lieg' wohl im Trend und weiß nicht wie wend' ich meine Fleischsucht zum Guten? Wie bring' ich mein Böses zum Bluten? Mit Geißeln und Ruten? Mit Askese und weniger Gluten? Mich zu entscheiden, ich will es vermeiden und lebe weiter in beidem. |
Bleib' ich so disjunkt? Gerade im Punkt: Lust versus Zwang, Distanz gegen Drang? Christus, Du hast mich durchlitten, mich der Sünde entstritten. Erlös' mich von meiner Todestendenz vom Menschlichen her durch's göttliche Hin, durch Deine Ambivalenz! |