Unglaublich ist doch die Geschichte, von der ich heute hier berichte. Ich erzähle sie aus zweiter Hand, weil ich bei mir noch nichts dergleichen fand. Allein vom Hören litt' ich schon so viele Stunden, derart schrecklich hab' ich's nachempfunden. |
Herr Maier, dem dies' Unglück widerfuhr ist sicher eine wahre Frohnatur. Sonst hätte er wohl dies Malheur nicht überlebt, doch bitte sehr, hier ist das schreckliche Geschehen, wer's glauben kann, wird's auch verstehen! |
"Neulich, ich erzähl' es dir einmal, obwohl es peinlich, erlitt ich eine solche Qual, die schmerzte so unheimlich, stieß mich tief ins Tränental und hinterließ mein Mannsein schrecklich kleinlich. |
Auf Reisen war's in Afrika, Anette war dabei. Die Tierwelt war so wunderbar unsr'e Liebe leicht und frei Ja, sie war wie ein wilder Jaguar und verschlang uns alle Tage wieder neu. |
Dann aber glich es einem Infernal, als mitten im Verkehr mich biss in's aufgeregte Genital die schwarze Witwe ohne Gegenwehr. Das war beileibe nicht banal, es war fatal! Weiß Gott, wo kam die Witwe her? |
Ich dachte noch: "Sie will nur blasen", doch Pustekuchen, mit ihr war nicht zu spaßen. Sie wusste wie den Wunden Punkt zu suchen. Es brannte so dermaßen, ich schrie wie die Eunuchen. |
Wild wand ich mich im Bette, mir triefte Schweiß und Speichel. Es war, als ob sich eine Eisenkette fest vergrub in meiner Eichel. Verzweifelt rief ich die Anette und brüllte: "Bitte blas' und streichel". |
Anmerkung: Hier hat Herr Maier die Details nicht weiter ausgeführt. Zu schmerzlich war der Anblick wohl. Er meinte nur total berührt: "Zuletzt glich er 'nem Blumenkohl." |
Mir stand nur noch der Atem still vor Scham und Schmerz. Ich hörte nur noch wie ich brüll': "Anette lach' doch nicht, das ist kein Scherz, hast du denn kein Mitgefühl, der Anblick bricht ein Männerherz!" |
Mehr drang nicht mehr an mein Ohr, ich sank in ihre Arme hin, als mein Bewusstsein mich verlor. Mir träumte wirr und ohne Sinn, ich sänge jetzt im Knabenchor, da ich ja kein Mann mehr bin. |
Als ich dann im Krankenhaus erwachte heilfroh und schweißgebadet, sprach der Arzt zu mir ganz sachte: "Der Spinnenbiss hat kaum geschadet, nicht schön ist was das Tierchen da vollbrachte, letztlich waren sie umgnadet". |
Anette hat mich darauf hin verlassen, unerträglich schien es ihr ein Jahr kein Glied mehr anzufassen. Ich sagte noch: "Ich wart' auf dich und steh' doch in der Tür! Jedoch für sie war's nicht zu spaßen, wenn ich sie nicht mehr stimulier'. |
Das Jahr verlief im Schneckengang, war oft im Kummer und im Wahn, denn das Witwengift verstärkt den Fleischesdrang, doch mein Blumenkohl blieb stets vegan und widerstand dem Paarungszwang. |
Nach einem Jahr war ich erlöst und hab' ne' heiße Frau getroffen. Als sie sich dann vor mit entblößt, sagt sie mir frei und offen, dass ihr Mann im Grabe döst, er hätt' zu viel gesoffen. |
Sie ärgerte sich immer schwarz dabei und könne darum nicht trauern, obwohl sie eine Witwe sei. Dies' Wort ließ mich erschaudern, ich floh halb nackt mit viel Geschrei. |
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