Lunte gerochen


Bin in mein Wünschen versponnen,
bin in meinem Müssen geronnen,
bin ins Fleisch eingebrochen
wie in ewiges Eis.
Dann bist Du mir zu Kreuze gekrochen
so schmerzhaft und wahr
sah ich im Totenfelde mich knochen
in der unendlicher Schar
hast Du zu mir gesprochen
mit geistlichem Wort.
Da habe ich Lunte gerochen
und seitdem zieht es mich hinfort
aus dem brennendem Ort
in Deinen himmlischen Hort,
Du, lichtendes Licht.

 
Bild: sunrise-3533186_1280 (Quelle: pixabay.com)

Mag die Nacht mich auch blenden,
mein Leben auch enden
im Fleisch fürchterlich
und ganz ohne Ruhm.
Dein Kreuz steht für mich
so unverrückbar und klar
stirbt in Dir all mein Ich
und was das Ego gebar
wird fremd mir an sich
im ewigen Schein.
Alles fließt hin auf Dich,
die Lunte brennt schnell
über die Schatten so hell
flink wie ein sprudelnder Quell
fort aus dem wimmernden Ich
unaufhaltsam ins immernde Du.

 
Bild: kreuze01 (Quelle: pixabay.com)

6.06.2019  ↑    



nach oben
 
© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

Alle im Webauftritt Reimquelle.de publizierten Texte sind urheberrechtlich geschützt.
Vervielfältigung, Verbreitung und jede Art kommerzieller Verwertung bedarf der schriftlichen Zustimmung des Autors.

Bildquellen: pixabay.com und Wolfgang Englmaier
Quelle einiger Icons: Favicon