Herbstwind


Herbstwind weh!
Ich stehe nackt vor meinen Blättern.
Schon spüre ich den Schnee
wie kaltes Blei auf meinen Ästen.
Ich will auf Deinen Wolken klettern
hin zum Himmel blau und leicht.
Doch mit mir steht es nicht zum Besten.
Es will mich hin zur Erde schmettern
dort, wo meine Wurzel in die Tiefe reicht
und Dunkelheit mich ganz umwindet.

 
Bild: landscape-4727627_640 (Quelle: pixabay.com)

Herbstwind sprich!
Ich steh' so hart in meiner Rinde.
Schon legt sich Reif
auf meine müden Zweige.
Beschwinge mich, auf dass ich in mir finde
ein Frühlingswallen ohne Neige.
Wie hänge ich an Deinen Lippen,
die mir lieblich lockend linde,
heiße Sommertage gern versprechen.

 
Bild: autumn-3186876_640 (Quelle: pixabay.com)

Herbstwind, stürm!
Ich steh' so unbewegt auf freiem Felde.
Schon sieht man aus der Ferne
meine großen, leeren Räume.
Bewege mich, auf dass ich schon in Bälde
das Frühlinghoffen wieder lerne
und auf toten Knospen wieder Blätter sehe,
ja, vom warmen Frühlingwinden träume,
unentwegt und ungebrochen.

 
Bild: landscape-5340046_640 (Quelle: pixabay.com)

12.11.2019  ↑    



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© WolfgangJohannesWelk ( wjw@reimquelle.de )

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