Das Nehmen rät sehr ernstlich seinem Geben: "Behalt dir mehr, so wirst du besser leben." |
"Wie kannst du solches Wollen", erwiderte das Geben da mit Grollen. "Gib alles was du hast als Gaben, so wirst du wahre Freiheit haben. Denn im Schenken liegt das Leben. Komm, lass uns alles geben!" |
"Ich seh, du bist von Sinnen. Ich geh, mit dir kann ich nichts mehr gewinnen", sprach's Nehmen, und ging erbost von hinnen. |
Das Geben spricht: "Du Bösewicht", und geht gereizt von dannen. "Ich lass mich nicht mit einem Übelnehmer vor den selben Karren spannen." |
So haben beide es nicht leicht, weil keinem es zur Fülle reicht: Der Geber lässt sich nicht beschenken! An sich, kann er nur über andre denken. Der Nehmer ist vom Haben ganz besessen. Die eignen Gaben hat er längst vergessen. |
In Eintracht sollten beide sein, im Einklang und sich nicht entzwei'n. So lange sie sich aber in Extremen laben, wird keiner was vom andern haben. |