Wie prangst du so glänzend am goldenen Strand, du hohe und schöne im weißen Gewand, weit sichtbar vom Meer, weit sichtbar vom Land reicht schlingend dein Schleier bis an des Regenwalds Rand. |
Die Wellen, sie schlagen ohn' Unterlass an deine Füsse, doch ihr nagendes Nass kann dich nicht durchdringen, kann deinen verhärteten Fels nicht bezwingen. |
Selbst dem Sturm, dem brausenden Brand hält dein Trutz mit Leichtigkeit stand. Denn über dir schützend weht ein dämonisches Band, der Teufel daselbst führt's an seiner Hand. |
Ihm hast du den Handschlag gegeben für Geld und für Gold tauscht du das Leben deiner Kinder darein. Du bist eine Hure, dein Herz ist aus Stein. |
Im Innern verbirgst du den wertvollen Tand, entrissen gewaltsam dem heimischen Stand. Ihn lässt du verenden auf steinernen Betten, hältst ihn umfasst mit schneidenden Ketten. |
Dein Wort ist das Eisen, die Zunge dein Speer, Schreien und Klagen hörst du nicht mehr. So brennst du dein Zeichen in Seele und Haut, da ist auch nicht einer, dem nicht vor dir graut. |
Mit peitschendem Arm hältst du die Armen in Zucht, zerschlägt all ihr Hoffen mit eiserner Wucht. Wer sich verwehrt, wer sich nicht fügt, wird im Kerker verfinstert, zu Tode gerügt. |
Und spürst du im Busen ein lustvolles Wallen, so muss das geschundene Fleisch dir auch dazu Gefallen. Wie spreizt du Schenkel vor tropfender Gier, verschlingst alle Unschuld wie ein reißendes Tier. |
Mit der Zeit gebierst du unter Hieben und Strafen aus dunklen Verliesen dir willige Sklaven und treibst sie hinaus aus Afrikas Tor. Du schenkst kein Zurück noch gewährst du ein Vor. |
Es gab keine Furie, wie du eine warst. Zahllos die Toten die du gebarst. Dein Hunger nach Reichtum und Macht, dein schändliches Streben, wer kann deine Schuld jemals vergeben? |
Was prangst du noch glänzend am goldenen Strande, du hohe und schöne im weißen Gewande, weit sichtbar vom Meer, weit sichtbar vom Lande, noch heute ein Zeichen ewiger Schande! |
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