Im Wasser zwischen Meer und Fluss schwamm ein Hai voll Überdruss. Er schwamm her und er schwamm hin scheinbar ohne Lust und Sinn. Er drehte sich im Kreis dabei so dumm und stumm – sicher war's kein weiser Hai. |
Da trieb im Strome flott vorbei ein Kaiman mit dem Namen Kai. Dieser sah den großen Fisch in Gedanken schon auf seinem Tisch. Gesättigt wäre er an vielen Tagen mit diesem Hai in seinem Magen. |
So sprach der Kaiman zu dem Hai: "Hey Mann, ich bin der Kai. wie geht es dir? Dieses hier ist mein Revier. Aber lass dich hier ruhig weiter treiben, ich kann leider nicht sehr lange bleiben. |
Lass uns ein wenig schwätz' und schaue, dann muss i wieda Häusle baue. Was schauschst du denn so traurig drei, willscht nid a wengle luschtig sei? Hascht vielleicht a böse Frau? I nehms mit der Treu nit so genau... Noi, noi, so eifach is des heutzdag nimma, de sind recht schlau, die Frauezimma. |
So redet er und lässt die Stimme walten. Der Hai kann seine Lieder kaum noch halten. Und dann im nächsten Augenblick schläft er scheint's ein ... "Was für ein Glück", denkt sich der Kaiman und schickt sich an, den Hai mit Zähnendolchen scharf wie Eisen sogleich genüsslich zu verspeisen. |
Gerade will er ihn in Stücke reißen, sich fest in seinem Fleisch verbeißen... Da wähnt er noch ein böses Wimpernzucken, zu spät jedoch, um sich noch weg zu ducken. Vor ihm klafft ein riesen Rachen. Schön hört man laut das Kiefer krachen. Ja, beim nächsten Lidschlag war's vorbei mit Haut und Panzer fraß den Kai schmatzend auf der weiße Hai. |
Was nicht so sehr zum Wundern war. Im Grunde war's ja sonnenklar: Ein Kaiman ist zwar zwar ziemlich schlau, doch unser Kai war leider ungenau. Viel schlauer war der weiße Hai, der kei' Mann war, sondern ne Frau. |