Sende mich zum Teiche Siloah der ist so schön, so rein, ganz klar und auf seinem glatten Wellenstrich spiegelt der blaue Himmel sich. |
Welches Wolken brauset dort kommet her und gehet fort und zur rechten aller Macht erscheint verklärt die Taube sacht. |
Alles findet sich im Wasser wieder schnell hinein die blinden Glieder, die da sünden seit Geburt, in die klare, tiefe Furt. |
Sieh' dort am andern Ufersaum gebunden an den Wundenbaum blickt das Lamm in stiller Pein, sein Blut mischt sich in's Wasser ein. |
So treu blickt es und ganz ergeben lässt es mir mein Eigenleben und wandelt meinen blinden Blick durch seine Gnade Stück für Stück. |
Noch tiefer will ich in den Teich hinein. Liegt doch der harte Herzensstein am Ufer heiß und unbezwungen, von kühlen Nass schon sanft umschlungen. |
So komm ich täglich, Stund um Stunde voll Sehnsucht an des Teiches Runde. Ich wasche mich und werde wahr im Augenblick von Siloah. |
|